von Thomas Trenkler

Wien – Im Außenministerium war die Entscheidung bereits ein offenes Geheimnis, am Montagabend wurde eine diesbezügliche Recherche des STANDARD durch das Kunststaatssekretariat bestätigt: Klaus Wölfer, Chef des Kulturforums in Rom, wird demnächst zum Leiter der Kunstsektion ernannt. Der Posten war bereits im April vakant geworden, weil Andreas Mailath-Pokorny (SP) als Kulturstadtrat in die Wiener Landesregierung berufen wurde.

Der Jurist, 1956 in Oberwart geboren, absolvierte von 1979 bis 1981 die Diplomatische Akademie und trat danach in den Dienst des Außenministeriums ein. Von 1983 bis 1986 arbeitete er an der Botschaft in Rom, danach war er Kulturattaché an der Botschaft in Belgrad beziehungsweise Konsul in Zagreb. Im Februar 1996 wurde er zum Leiter des Kulturinstituts in Rom bestellt.

Wölfer sorgte in der Viale Bruno Buozzi nicht nur für einen notwendigen "Modernisierungsschub", sondern ließ auch durch sein prononciertes Programm aufhorchen. So gelang es ihm zum Beispiel, dass viele Galerien in Rom zur gleichen Zeit österreichische Künstler präsentierten. Auch der durchschlagende Erfolg der laufenden Ausstellung Klimt, Kokoschka, Schiele: vom Jugendstil zum Expressionismus (seit Oktober 150.000 Besucher) ging zu einem Gutteil auf sein Konto.
(trenk/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.12. 2001)