Angeschafft wurden die Jaguar-Panzer als Teil des 500 Millionen Euro schweren "Mech"-Pakets 1996 vom damaligen Verteidigungsminister Fasslabend. Österreich kaufte 90 gebrauchte Jagdpanzer "Jaguar" aus deutschen Beständen für 73 Millionen Euro, 114 gebrauchte Kampfpanzer "Leopard" aus der holländischen Armee für 140 Millionen Euro als Ersatz für die "M 60"-Kampfpanzer, 112 Kampfschützenpanzer "Ulan" und 68 Radpanzer "Pandur" von Steyr-Daimler-Puch.
Der "Jaguar" war als Unterstützung für die damaligen "Kürassier" bei Panzerabwehraufgaben gedacht. Er ist mit zwei 7,62-mm-Maschinengewehren sowie einem Abschussgestell ausgerüstet, mit dem Panzerlenkwaffen HOT 2 und HOT 3 abgeschossen werden können. Den Panzern fehlten allerdings die für den Nachteinsatz nötigen Wärmebildgeräte.
SPÖ-Widerstand
Fasslabend verteidigte den Kauf 1996 trotz massiven Widerstands des Koalitionspartners SPÖ als "unerlässlich". Ohne Rad- und Kampfschützenpanzer "wäre heute nicht nur die Grundverteidigung Österreichs nicht vorhanden, sondern auch der internationale Einsatz wäre nur sehr eingeschränkt möglich", hieß es vom damaligen Verteidigungsminister. Fünf Jahre später, als 2004 die ersten Pläne für die Reduzierung der Panzerarmee bekannt wurden, wurde ein Großteil dieser Neuanschaffung als "nicht mehr benötigt" bezeichnet.
Zunächst war laut Medienberichten geplant, die Leopard, die Jaguar, die M109 sowie einen großen Teil der 150 Kürassier-Jagdpanzer und der 460 alten Saurer-Schützenpanzer des Heeres einzustellen. Später wurde beschlossen, dass nur die Jaguar- und Saurer-Panzer eingestellt werden und es bei den 180 Panzerhaubitzen M109 sowie den Kürassier eine Reduzierung geben soll, die 114 Leopard-Kampfpanzer sowie die 112 Kampfschützenpanzer "Ulan" sollten hingegen zur Gänze weiter verwendet werde.