Hier wurde Nedzip V. am 2. November 2020 sein Leben genommen. Laut seinen Eltern war er unterwegs, um mit Freunden zu feiern, weil er einen neuen Job gefunden hatte.

Foto: Regine Hendrich

Die Eltern von Nedzip V., der bei dem Terroranschlag am 2. November 2020 in Wien ums Leben gekommen ist, klagen die Republik auf "Amtshaftungsansprüche", wie die "Kronen Zeitung" berichtet. Anwalt Mathias Burger geht von "einem Fehlverhalten" der Behörden aus, "da Informationen vorlagen, dass der Attentäter Munition in der Slowakei kaufen wollte". Diesen Fehler hatte zuvor bereits eine vom Innen- und Justizministerium eingesetzte Untersuchungskommission in ihrem Zwischenbericht festgestellt.

Entschädigungsfonds gefordert

Da den Angehörigen des 21-Jährigen offenbar nur 2.000 Euro "Schmerzensgeld" genehmigt werden sollen, will der Anwalt nun voraussichtlich 60.000 Euro für Begräbniskosten, Schock- und Trauerschäden fordern. Zuvor hatte bereits die Mutter einer jungen Frau, die ebenfalls bei dem Anschlag ums Leben gekommen war, eine Klage auf Schmerzensgeld angekündigt, wie der "Kurier" berichtete.

Der Wiener Rechtsanwalt Karl Newole, der 16 Opfer, die durch das Attentat unmittelbar geschädigt wurden, bei einer Amtshaftungsklage vertritt, forderte bereits kurz nach dem Anschlag im November 2020 die Einrichtung eines Entschädigungsfonds über 1,5 Millionen Euro. "Bisherige Zahlungen verdienen den Namen Entschädigung nicht", sagte er jüngst gegenüber Radio Wien. (red, 15.2.2021)