Reibereien zwischen Errichter- und Baugesellschaft sorgen für weitere Verzögerungen beim Bau des Brenner Basistunnels.

Foto: BBT

Wien/Rom – Nachdem die Errichtergesellschaft des Brenner Basistunnels, die BBT SE, den Bauvertrag mit dem vom Porr-Konzern angeführten Konsortium des Bauloses Pfons-Brenner gekündigt hat, hat Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) per Videokonferenz ein Gespräch mit ihrer italienischen Amtskollegin Paola De Micheli geführt. Die Ministerinnen erklärten sich über die Lage besorgt.

"Österreich und Italien verpflichten sich zur Zusammenarbeit, um eine gemeinsame Lösung für die rasche Wiederaufnahme der Bauarbeiten zu erreichen", hieß es in einer Presseaussendung De Michelis am Donnerstag.

Streit wegen Fahrverbote

Diskutiert wurde auch das Thema der Tiroler Fahrverbote. "Der Brenner ist ein strategische Korridor für die italienische und die europäische Wirtschaft. Die sektoralen Fahrverbote Tirols widersprechen dem Prinzip des freien Warenverkehrs und schaden unseren Transportunternehmen", kritisierte De Micheli.

"Kollegin Gewessler habe ich die Bereitschaft Italiens bekräftigt, eine Diskussion zu starten, um das Recht auf Warentransit mit Umweltschutz zu verbinden. Während wir gemeinsam für die Fertigstellung des Brenner Basistunnels arbeiten, muss das Problem des Brennertransits auf europäischer Ebene gelöst werden. Italien wird alles Notwendige zum Schutz seiner Unternehmen tun", so De Micheli. Dank des Gesprächs mit Gewessler sei das Fundament für die Fortsetzung des Dialogs mit Österreich gelegt worden. (APA,29.10.2020)