Patson Daka wird wohl erneut von Beginn an stürmen.

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Liveticker: Salzburg vs. Maccabi Tel Aviv, 21 Uhr

Salzburg – Die zweite Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League en suite ist für Red Bull Salzburg zum Greifen nah, es gibt eigentlich kein Argument, das dagegen spricht. Das stichhaltigste lautet: Das Hinspiel des Playoffs wurde in Israel gegen das von Corona gebeutelte Maccabi Tel Aviv 2:1 gewonnen. Im zwölften Versuch sollte es also klappen, im Vorjahr war man ja automatisch qualifiziert.

Trainer Jesse Marsch wollte von einem Fluch nichts wissen. "Die Vergangenheit hat mit unserem Team nichts zu tun. Unsere Persönlichkeit und die Situation sind anders als früher", sagte auf der Pressekonferenz und brachte das erste Duell bei Maccabi, bei dem man zur Pause 0:1 zurücklag, als Beispiel. "Unsere Konzentration war gut. Wir haben keinen Stress bekommen, es war eine gute Mentalität. Ich denke, diese Truppe ist bereit."

Keine Angst

Im Herbst 2019 kam dank der Königsklassenduelle mit Liverpool, Napoli und Genk die Entschädigung für das Quali-Elend vergangener Jahre. "Wir hatten irrsinnig viel Spaß, auf so hohem Niveau zu spielen", sagte Marsch. Wichtiger sei aber die gewonnene Erfahrung. "Die Jungs haben gelernt, was es für Spiele auf so einem Top-Niveau braucht", stellte der US-Amerikaner fest. Die Jugend sei vor der Entscheidung am Mittwoch auch mental als Vorteil zu sehen. "Die jungen Spieler haben nicht so viel Angst."

Während im Lager der Salzburger einmal mehr alle Corona-Tests negativ ausfielen, nur Mittelfeldmann Antoine Bernede mit einer Prellung fehlt, sind die Israelis inzwischen einer ganzen Mannschaft verlustig gegangen. In den vergangenen zehn Tagen legten elf Maccabi-Kicker einen positiven Test ab, jüngster Fall war am Montag der im Hinspiel eingewechselte Ben Haim. Trainer Georgios Donis reiste am Dienstag dennoch mit 20 Akteuren, davon einige Nachwuchsleute, an.

Keine Optionen

"Sie haben nicht so viele Optionen, aber immer noch gute Spieler", sagte Marsch. "Wir müssen uns auf unsere Idee fokussieren und unseren Fußball spielen." Der Sieg aus der Hinpartie, als man das 0:1 dank der Tore von Dominik Szoboszlai (49.) und Masaya Okugawa (57.) noch drehte, sei jedenfalls viel wert. "Zwei Auswärtstore sind sehr wichtig. Aber vor allem haben wir die Mentalität, dass wir auch dieses Spiel gewinnen und nicht den Vorsprung verteidigen wollen. Wir müssen Vollgas geben und aggressiv spielen." Marsch versprach: "Wir werden Druck machen."

Dank fünf Siegen in fünf Pflichtspielen (Torverhältnis 22:4) können die Salzburger mit breiter Brust kicken. "Das gibt uns Selbstvertrauen", bestätigte Goalgetter Patson Daka. "Wir sind am richtigen Weg." Der 21-Jährige bejahte die Frage nach dem Druck, aber: "Der ist immer da. Wir wollen Geschichte schreiben." (red, APA, 30.9.2020)