Ziele des israelischen Beschusses sollen unter anderem unterirdische Einrichtungen sowie Beobachtungsposten gewesen.

Foto: AFP / Said Khatib

Tel Aviv / Gaza – Israelisches Militär hat nach anhaltenden Angriffen mit Brandballons aus dem Gazastreifen in der Nacht auf Dienstag Ziele in dem Küstengebiet beschossen. An dem Angriff auf Einrichtungen der islamistischen Hamas seien Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber und Panzer beteiligt gewesen, teilte die Armee mit. Ziele seien unter anderem unterirdische Einrichtungen sowie Beobachtungsposten gewesen.

Aus Sicherheitskreisen der im Gazastreifen regierenden Hamas hieß es, es habe keine Verletzten gegeben. Augenzeugen zufolge ließen Maskierte parallel zu den Angriffen erneut Brandballons in Richtung Israels Süden aufsteigen.

Grenzübergang geschlossen

Seit Beginn der Corona-Krise hatten militante Palästinenser weitgehend davon abgesehen, Ballons aus dem Gazastreifen in Richtung Israel fliegen zu lassen, an denen Brandflaschen oder Sprengsätze befestigt waren. Zuletzt nahm dies aber wieder stark zu. Militante Palästinenser wollen so Schäden in Israel verursachen. Israels Regierung hatte als Reaktion auf die Angriffe zu Wochenbeginn bereits den einzigen Grenzübergang für Warenlieferungen in das Küstengebiet geschlossen.

Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Sie hält seit 2007 die Kontrolle auf dem Gazastreifen inne. Seitdem hat sie drei Kriege mit Israel ausgetragen. Die Hamas hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitserwägungen. (APA, red, 12.8.2020)