So wird das neue Feature aussehen

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Die Facebook-Tochter Instagram fordert die Videoplattform TikTok mit einem eigenen Angebot für Kurzvideos heraus. Die Funktion Reels zum Erstellen von kurzen Videoclips, wird fortan in mehr als 50 Ländern angeboten, wie Instagram am Mittwoch mitteilte. Nutzer können mit der Anwendung bis zu 15 Sekunden lange Videos erstellen und mit Musik und einer Reihe von Effekten unterlegen.

"Zukunft der Unterhaltung"

"Reels lädt euch ein, lustige Videos zu erstellen und mit euren Freunden oder jedem auf Instagram zu teilen", schrieb der Online-Dienst. Reels sei "ein großer Teil der Zukunft der Unterhaltung auf Instagram".

Die Instagram-Mutter Facebook kupfert damit beim erfolgreichen Konkurrenten TikTok des chinesischen Anbieters Bytedance ab. Die Videoplattform gehört für hunderte Millionen Jugendliche auf der ganzen Welt zu ihrem digitalen Alltag. In den Clips wird getanzt, es finden sich Parodien, Sketche und Schönheitstipps.

Vorerst nicht in Österreich

Österreich ist bei der aktuellen internationalen Ausrollung des Videodienstes Reels bei der Facebook-Tochter Instagram vorerst nicht mit von der Partie. "Es steht noch nicht fest, wann es so weit sein wird", sagte ein Facebook-Sprecher am Mittwoch auf APA-Anfrage. Der TikTok-Konkurrenzdienst sollte aber auch hierzulande "bald" verfügbar sein. Die Schweiz und Deutschland sind schon jetzt mit dabei.

Verbot von TikTok angekündigt, Microsoft erwägt Kauf

Kritiker werfen TikTok aber vor, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weiterzugeben. Die Videoplattform weist die Vorwürfe zurück.

Vergangene Woche drohte US-Präsident Donald Trump eine Verbannung von TikTok vom US-Markt an. Der Softwareriese Microsoft erklärte daraufhin am Sonntag, bereits laufende Gespräche mit Bytedance für eine mögliche Übernahme von TikTok sollten bis zum 15. September abgeschlossen werden. Trump nannte dann den 15. September als Frist für einen Verkauf von TikTok – ansonsten werde das Angebot in den USA "dichtgemacht".

Trump: US-Regierung soll Teil des Verkaufspreises erhalten

Für Aufsehen und Empörung sorgte der US-Präsident mit der ungewöhnlichen Forderung, dass ein Teil des Verkaufspreises an die US-Regierung gehen sollte. Unklar ist, in welcher Form das überhaupt geschehen könnte.

Am Dienstag bekräftigte Trump seine Forderung aber: "Wir haben alle Karten in der Hand, denn ohne uns kann man nicht in die USA kommen", sagte der Präsident. Er verglich die Situation mit dem Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter. Ein Mieter brauche einen Mietvertrag und müsse Miete zahlen. Deswegen müsse ein "sehr großer Teil" des Verkaufspreises an das US-Finanzministerium gehen, sagte Trump. (APA, 05.08.2020)