Der imposante Gasnebel NGC 2899, zwischen 3.000 und 6.500 Lichtjahre von uns entfernt im südlichen Sternbild Vela, hat zwei zentrale Sterne. Einer davon hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht und seine äußeren Schichten abgeworfen. Der andere Stern stört den gewaltigen Gasstrom des Nebels – und schafft dadurch eine symmetrische Struktur, die an einen Schmetterling erinnert. Forschern der europäischen Südsternwarte (Eso) ist nun die bislang detaillierteste Aufnahme dieses Objekts gelungen.

Der 1835 vom britischen Astronomen John Herschel entdeckte planetarische Nebel NGC 2899 in voller Pracht.
Foto: Eso

Die Gaswolken von NGC 2899 erstrecken sich über Lichtjahre hinweg – und erreichen Temperaturen von von über zehntausend Grad Celsius. Die hohen Temperaturen sind auf die enorme Strahlungsintensität des Muttersterns dieses Nebels zurückzuführen, die bewirkt, dass das Wasserstoffgas im Nebel in einem rötlichen Halo um das blau schimmernde Sauerstoffgas herum leuchtet.

Blick aus der Atacamawüste

Entstanden ist dieses Bild mithilfe eines hochauflösenden Instruments am Very Large Telescope in Chile. Der sogenannte Focal Reducer und Low Dispersion Spectrograph, kurz Fors, macht sogar die blassen Außenkanten des planetarischen Nebels sichtbar, die vor den Hintergrundsternen glühen.

Video: Zoom auf den planetarischen Nebel NGC 2899.
European Southern Observatory (ESO)

Fors hat schon zu vielen Beobachtungen beigetragen, wie die Eso berichtet: So war das Instrument an der Entdeckung von Licht aus einer Gravitationswellenquelle beteiligt, hat den ersten bekannten interstellaren Asteroiden erforscht und wurde eingesetzt, um die Physik hinter der Entstehung komplexer planetarischer Nebel eingehend zu untersuchen. (red, 1.8.2020)