Valerien Ismael ist nicht mehr Trainer des LASK:

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Linz – Chaos total beim LASK. Cheftrainer Valerien Ismael ist Geschichte, ihm wurde die Trennung am Freitag mitgeteilt, der Franzose soll ziemlich konsterniert gewesen sein. Eine offizielle Stellungnahme (Bestätigung) des Vereins ließ auf sich warten, es mag daran liegen, dass der Pressesprecher auf Urlaub ist. Präsident Siegmund Gruber war auch nicht erreichbar.

"Confirmed: Valerien Ismael ist nicht mehr Trainer des LASK", hatte Sky-Reporter Roland Streinz am frühen Freitagnachmittag auf Twitter vermeldet. "Es ist von unserer Seite her nichts confirmed. Wenn es etwas zu vermelden gibt, machen wir das, es ist derzeit nichts in Planung diesbezüglich", sagte Teammanager Georg Hochedlinger auf Nachfrage des STANDARD.

Trendwende

Der LASK gewann den Grunddurchgang, eroberte die Herzen der neutralen Fußballfans. Endlich ein ernst zu nehmender Konkurrent für Red Bull Salzburg. Mit dem Auftauchen von Corona ging es steil bergab. Man verstieß gegen die Regeln, gefährdete den Re-Start, hielt unerlaubte Mannschaftstrainings ab. Ein Video belegte das.

Die Liga verurteilte den Verein zunächst zu einem Abzug von sechs Zählern (wurde dann auf vier reduziert) und einer Geldstrafe von 75.000 Euro (sie blieb). Grubers Rolle ist zumindest zu hinterfragen. Er ließ Ismael und Vizepräsident Jürgen Werner eine öffentliche Beichte ablegen. Nach Informationen des STANDARD soll Gruber aber sehr wohl informiert gewesen sein. Und noch mehr: Er soll darauf hingewiesen haben, dass die Verordnung eh rechtswidrig sei und man nichts zu befürchten habe. Okay, ein Verstoß gegen das Fairplay, aber die Geldstrafe hätte man in Kauf genommen. Er dürfte von der Urteilshärte überrascht gewesen sein.

Turbulenzen

Dass Gruber nicht in die dritte Instanz gegangen ist, das Ständige Neutrale Schiedsgericht beschäftigt hat, dürfte seitens der Politik verhindert worden sein. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer von der türkisen ÖVP soll angeordnet haben, den Unsinn endlich zu beenden. Gruber trat als Aufsichtsrat der Bundesliga zurück.

Andreas Wieland, Ismaels Assistent, soll sich gegen Ismael gestellt haben. Was wiederum Jürgen Werner erboste. Er ist das Mastermind hinter dem Klub, baute alles auf, zog die Fäden. Werner hat die meisten Spieler geholt. Er war ja einst Manager und Spielervermittler, hat zwecks Optik seine Anteile an der Firma abgegeben. Sein Rücktritt wurde erwartet. Der LASK ist ja in der Meistergruppe völlig eingegangen, er wurde nur Vierter. (red, 10.7.2020)