Hans Niessl setzt sich für die "gesetzliche Pflicht zur Öffnung der Schulsportstätten" ein.

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Wien – Der organisierte Sport in Österreich tritt für eine gesetzliche Pflicht zur Öffnung von Schulsportstätten ein. Sport-Austria-Präsident Hans Niessl begrüßt, dass Sportvereine trotz Corona ihre Angebote nun auch wieder an Schulen anbieten können, ist aber weiter für eine "gesetzliche Pflicht zur Öffnung" der Schulsportstätten für Vereine auch an unterrichtsfreien Tagen, insbesondere in den Ferien.

"Mit Steuergeld errichtete Schulsportstätten sollten den Vereinen offen stehen und natürlich schon gar nicht im Sommer neun Wochen geschlossen sein. Dabei sollte es auch Sportferiencamps geben", erklärte Niessl am Mittwoch in einer Aussendung.

Wichtig

Darin wurde auch erneut darauf hingewiesen, wie wichtig Sport und Bewegung für die Bevölkerung gerade in Zeiten einer Gesundheitskrise seien. Eine vor der Corona-Krise von Sport Austria bei Sports Econ Austria in Auftrag gegebene Studie belegt, dass eine Öffnung der Schulsportstätten auch an schulfreien Tagen Vorteile auf mehreren Ebenen bringen würde.

So betrugen vor der Krise die Einnahmen der Schulen durch Aufwendungen der Vereine für Schulsportstätten bereits rund 48 Millionen Euro im Jahr. Da die Vereine vor Covid-19 einen Mehrbedarf von 940.000 Stunden pro Jahr anmeldeten, könnten die Schulen, sobald wieder Normalität eingekehrt ist, durch die erweiterte Öffnung zusätzlich bis zu 13,4 Millionen Euro pro Jahr lukrieren. Diese Einnahmen entsprächen einer Bruttowertschöpfung von 54,9 Millionen im Jahr und einem Beschäftigungseffekt von bis zu 220 Beschäftigten bzw. 161 Vollzeitäquivalenten.

Kosteneinsparungen

Außerdem gäbe es durch die erweiterte Öffnung weitere Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem. Diese würde netto (nach Abzug der Unfallkosten) bis zu 23,66 Millionen Euro pro Jahr ausmachen. Insgesamt sei bereits jetzt eine jährliche Einsparung von 530 Millionen auf Sport und Bewegung zurückzuführen. Niessl: "Eine erweiterte Öffnung der Schulsportstätten für Sportvereine wäre also für alle Beteiligten eine Win-win-Situation." (APA, 3.6.2020)