Douglas Hurley (links) und Robert Behnken beim Verlassen der Startrampe nach der erzwungenen zusätzlichen Generalprobe.

Foto: AFP/JOE RAEDLE

Der Start ist nun für Samstag um 21:22 Uhr MESZ vorgesehen.

Foto: AFP/GREGG NEWTON

Der für Mittwoch um 22.33 Uhr MESZ geplante erste bemannte Space-X-Start ist ins Wasser gefallen: Das Wetter in Florida, von wo aus die Nasa-Veteranen Robert Behnken (49) und Douglas Hurley (53) als Passagiere des neuen Space-X-Raumschiffs Crew Dragon mit einer Falcon-9-Rakete hätten abheben sollen, hat nicht mitgespielt. Dichte Regenwolken über dem Nasa-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center und eine Sturmwarnung ließen das Vorhaben zu riskant erscheinen. Doch es gibt bereits ein nächstes Startfenster: Am Samstag um 21.22 Uhr soll der Versuch wiederholt werden.

Für die beiden Astronauten wurde die Angelegenheit zur Geduldsprobe: Die Absage kam erst kurz vor dem Start, als der Tankvorgang bereits begonnen hatte. Sie mussten festgeschnallt im Raumschiff an der Spitze der Trägerrakete abwarten, bis der Treibstoff wieder abgepumpt worden war. In einem ersten Statement aus dem Crew Dragon hieß es von den beiden nüchtern: "Bereit für den nächsten Versuch am Samstag."

Podcast: Eine neue Ära der Raumfahrt

Testmission für neues Raumtaxi

Seit dem Ende des Spaceshuttle-Programms 2011 sind von den USA aus keine Astronauten mehr ins All gestartet. Die nun auf Samstag verschobene Mission soll das ändern: Hurley und Behnken sollen die ersten Astronauten werden, die mit einem privaten Unternehmen ins All fliegen.

Wenn beim zweiten Versuch alles klappt, werden Hurley und Behnken etwa 19 Stunden nach dem Start bei der Internationalen Raumstation (ISS) ankommen. Vor der Ankunft soll Hurley, der Pilot der Testmission, dann mehrmals kurz auf manuelle Steuerung umstellen, um die Funktion aller Systeme des Raumschiffs zu testen. Das Andocken an die Raumstation soll dann aber wieder automatisiert verlaufen.

Die Mission der Astronauten ist es, das Transportsystem zu testen, das bald schon als reguläres Taxi zur ISS dienen könnte. Wenn alles klappt, wäre das ein großer Erfolg für Space X, die vom umtriebigen Milliardär Elon Musk gegründete Weltraumfirma. Auch für die US-Weltraumbehörde Nasa geht es um viel: Sie hat Milliarden in die private Raumfahrt investiert, um einen kommerziellen Markt für Raumflüge zu unterstützen und wieder unabhängig von den russischen Sojus-Transporten zu werden. (David Rennert, 27. 5. 2020)