Könnten zum wertvollen Angriffsziel im Cyberwar werden: Satelliten.

Foto: CubeSat

Space X, die Raumfahrtfirma des Milliardärs Elon Musk, plant den gesamten Globus mit Internetzugang zu versorgen. Für das ambitionierte Projekt wurden bis dato 302 Satelliten ins Weltall geschickt, mindestens 12.000 bis 42.000 sollen es werden. Weitere Konzerne wie Facebook und Google wollen in naher Zukunft ebenfalls tausende Satelliten ins All befördern, um Beispielsweise Navigationssysteme zu verbessern. Nun warnte der auf die Analyse von Cyberkonflikten spezialisierte Politikwissenschafter William Akoto vor möglichen Hackangriffen, wie "Heise" berichtete.

"Katastrophale Folgen"

Für "Scientific American" und "The Conversation" schrieb der Politikwissenschafter über die angeblich kaum vorhandenen IT-Sicherheitsstandards einiger Satelliten und deren potenzielle Gefahr: "Wenn Hacker die Kontrolle über diese Satelliten erhielten, wären die Folgen schwerwiegend." So wäre es möglich, die Satelliten abzuschalten, wodurch deren Services nicht mehr verfügbar wären. Weiters warnt er vor Satelliten, die über Schubdüsen verfügen. Kontrollverlust dieser Satelliten könnte "katastrophale Folgen" haben: Hacker könnten die Umlaufbahnen ändern und sie mit anderen Satelliten oder sogar der ISS kollidieren lassen.

Cube-Sats: billigere Satelliten

Akoto geht in dem Beitrag etwas genauer auf die sogenannten Cube-Sats ein. Für Konzerne kämen oft nur die vergleichsweise billigen Erdtrabanten infrage, da die geplanten Flotten sonst nicht leistbar wären. Laut dem Experten verfügen die Cube-Sats über Hard- und Software "aus dem Regal" und seien somit leichte Beute für Hacker.

Keine verschlüsselten Daten

IT-Sicherheit der physisch schwer erreichbaren Satelliten sei erst seit kürzerem ein Thema, wie "Extremetech" berichtete. Die Erbauer einiger sich in der Erdumlaufbahn befindender Satelliten machten sich damals keine Gedanken, dass jemand auf der Erde die Signale stören oder hacken würde. Sie verfügen über wenig Speicherkapazität, und ihre Daten sind nicht verschlüsselt. (emko, 25.2.2020)