Nasa-Update eines berühmten Bildes: Der blassblaue Punkt rechts der Bildmitte ist unsere Heimat im All.
Foto: Nasa

Auf ihrer langen Reise zu den äußeren Planeten und darüber hinaus warf Voyager 1 am 14. Februar 1990 einen historischen Blick zurück in Richtung Sonne. Eine der dabei von der Nasa-Sonde geschossenen Aufnahmen zeigt unseren Heimatplaneten aus einer gewaltigen Distanz von sechs Milliarden Kilometern, das entspricht dem 40-fachen Abstand zwischen Erde und Sonne.

Das berühmte Foto ging als "Pale Blue Dot" – als "blassblauer Punkt" – in die Geschichte ein und dokumentiert erstmals bildlich die Einsamkeit und Fragilität unserer planetaren Heimat in den Weiten des Weltalls. Zum 30. Jahrestag des prominenten Fotos haben Forscher des Jet Propulsion Laboratory der Nasa kürzlich eine aktualisierte Version des "Pale Blue Dot" veröffentlicht.

Günstiger Zeitpunkt

1990 plante das Voyager-Team, die Kameras von Voyager 1 vorübergehend auszuschalten, um Strom zu sparen, weil die Sonde zu diesem Zeitpunkt nicht nahe genug an anderen fotowürdigen Objekten unterwegs war. Vor dem Herunterfahren erkannten die Forscher jedoch, dass der Zeitpunkt für ein "Familienporträt" des inneren Sonnensystems ideal sei: Am Valentinstag 1990 wurde Voyager 1 in einer Distanz von 40 astronomischen Einheiten von der Sonne anwiesen, Bilder von jenen Planeten aufzunehmen, die sie auf ihrer Reise ins äußere Sonnensystem zurückließ.

Video: Carl Sagan – Pale Blue Dot
carlsagandotcom

Allerdings kamen nicht alle aufs Bild. Der Mars wurde buchstäblich von Querschlägern verborgen – Sonnenlicht, das in der Voyager-Kamera gestreut wurde. Merkur wiederum war zu nahe an der Sonne, um aufzuscheinen. Die Erde dagegen kam beispiellos ins Bild: Die einzigartige Ansicht unseres Heimatplaneten als winziger Punkt im Kosmos inspirierte den berühmten US-amerikanischen Astronomen Carl Sagan zum Titel eines seiner bekanntesten Bücher: "Blauer Punkt im All. Unsere Heimat Universum".

Moderne Bildbearbeitung

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums dieser historischen Aufnahme veröffentlichte die Nasa nun eine neue Version der einzigartigen Sicht auf die Erde. Das aktualisierte Bild ist das Resultat moderner Bildverarbeitungssoftware und -techniken unter Berücksichtigung der Absichten derjenigen, die das Bild geplant haben. Die damals in der Kameraoptik von Voyager 1 gestreuten Sonnenstrahlen blieben freilich nach wie vor erhalten und überlagern den Anblick der Erde in Form von hellen Streifen. (tberg, 17.2.2020)