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Schöne Frauen in Führungspostionen werden als weniger aufrichtig und weniger vertrauenswürdig wahrgenommen, sagt eine Studie.

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Schöne haben’s leichter, alle und alles fliegt ihnen zu? Sie werden jedenfalls mit dem sogenannten Beauty-Premium in der Jobwelt belohnt. Das benennt in der Managementforschung ("why beauty matters"), warum objektivierbar attraktive Personen mehr verdienen und eher an gute Positionen kommen. Besonderen Lohn gibt es auch für größere Menschen. Bei Frauen ist es laut aktueller Untersuchung nicht ganz so: Ist eine Geschäftsfrau in Führung sehr attraktiv, dann erhält sie weniger Vertrauen.

In einer Studie der Washington State University wurden Probanden Medienberichte gezeigt, in denen Firmen betriebsbedingte Kündigungen bekanntgaben. Die Inhalte der Texte blieben immer gleich – nur das Foto des Überbringers der Botschaft wechselte: Es gab jeweils attraktive und weniger attraktive Männer sowie attraktive und weniger attraktive Frauen, mit denen der Text bebildert wurde. Vorab hatten andere Teilnehmer in einer Studie aus Fotos die attraktivsten Menschen ausgewählt. Um sicherzugehen, dass anderweitige Vorurteile ausgeschlossen werden, zeigten die Fotos immer weiße Menschen in Businesskleidung. Zudem setzten die Forscher für jede Attraktivitätskategorie zwei Frauen und Männer ein, auch wenn jeder Proband nur eine Person sah. Nachdem die Teilnehmer den Text über die Entlassungen gelesen und das Bild gesehen hatten, fragten die Forscherinnen: Wie sehr vertrauen Sie der Erklärung der Führungskraft? Wirkte er oder sie aufrichtig?

Es zeigte sich, dass schöne Frauen als weniger aufrichtig und weniger vertrauenswürdig in ihrer Führungsrolle wahrgenommen wurden", sagte Leah D. Sheppard, Professorin für Management und Studienautorin, dem Harvard Business Manager. Wie sagt man gern so scheußlich? Falsche Schlange. Bissige Stute. Eingebildete Ziege. Diese Klischees sitzen so tief. (Karin Bauer, 18.2.2020)