Sich online zu bewerben kostet Nerven.

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Jeder Zweite hat bereits eine Onlinebewerbung abgebrochen, weil es zu kompliziert wurde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der mobilen Jobplattform Hokify. Die häufigsten Gründe – da sind sich 60 Prozent der Befragten einig – sind der mühsame Upload von Bewerbungsunterlagen und das langwierige Ausfüllen von Formularen.

Firmen gehen vor allem junge Kandidaten durch die Lappen, wenn es ihnen zu lange dauert, die Bewerbungsunterlagen auf das Portal zu bekommen oder es keine Möglichkeit gibt, sich über das Smartphone zu bewerben. Gleich jeder zweite Teilnehmer der Umfrage unter 24 Jahren hat deshalb eine Onlinebewerbung bereits abgebrochen.

Die komplexe Lebenslauferstellung und das Uploaden von Dokumenten, Zeugnissen und Unterlagen führen über alle Generationen hinweg am häufigsten zum Abbruch der Bewerbung. Gerade ältere Bewerber haben laut der Studie Schwierigkeiten damit. "Der Bewerbungsprozess muss schnell und einfach funktionieren, ansonsten riskiert man, dass Kandidaten den Bewerbungsprozess einfach abbrechen", sagt Hokify-Geschäftsführer Karl Edlbauer.

Best-Recruiters-Studie zeigt weitere Schwächen auf

Ebenfalls Verbesserungspotenzial gibt es für Unternehmen laut der Best-Recruiters-Studie bei Social Media als Instrument zur Bewerbung. Obwohl die Anzahl der Social-Media-Accounts der Unternehmen tendenziell steigt, nutzen nur die Hälfte von ihnen ihren Facebook-Account für karriererelevante Postings. In erster Linie werden auf diesen Seiten Stellenanzeigen geteilt. Ebenfalls leicht rückläufig sind die Aktivitäten der Unternehmen in den Businessnetzwerken Xing und Linkedin.

Immer mehr Unternehmen haben zwar ein Arbeitgeberprofil auf Xing, jedoch wird dieses kaum zum aktiven Austausch mit potenziellen Bewerbern genutzt: Auf eine per Direktnachricht gesendete Frage, die das Unternehmen betrifft, antworteten nur 14 Prozent innerhalb einer Frist von drei Tagen. Zum Vergleich: Eine ähnliche Anfrage wurde per E-Mail verschickt, hier antworteten innerhalb derselben Frist 40 Prozent der Arbeitgeber. (sl, 12.12.2019)