Das Escobar Fold 1.

Foto: Escobar Inc.

Vorinstalliert ist auch ein Wallpaper mit dem jungen Pablo Escobar.

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Zum Vergleich: Das Royole Flexpai, auf dem das Escobar-Smartphone möglicherweise basiert.

Foto: Royole

Im Rennen um die Vorherrschaft im noch jungen Markt für faltbare Smartphones haben Samsung und Huawei unerwartete Konkurrenz bekommen. Nämlich Roberto Escobar, den Bruder des einstmals mächtigen Drogenbaron Pablo Escobar.

Sein Unternehmen hat nun das Escobar Fold 1 vorgestellt. Es soll nicht nur mit seinem Formfaktor glänzen, sondern auch darüber hinaus Highend-Hardware bieten. Obendrein bietet man es zu einem absoluten Kampfpreis an.

Gefaltet wird das Escobar Fold 1 ähnlich wie das Huawei Mate X. In gebogenem Zustand erstreckt sich der AMOLED-Bildschirm also über die Außenseite. Entfaltet man es, so wird es zu einem kleinen Tablet mit 7,8-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.444 Pixel.

Escobar Inc official

Spezifikationen

Unter der Haube werkt Qualcomms Highendchip der diesjährigen Handy-Generation, der Snapdragon 855. Dazu kommen, je nach Ausführung, sechs oder acht GB RAM sowie 128 oder 512 GB an internem Speicher, der sich darüber hinaus per microSD-Slot erweitern lässt.

Das Gerät hat laut Spezifikationszettel außerdem ein Dual-Kamera-Array mit einem 20- und einem 16-Megapixel-Sensor, das gleichzeitig als Haupt- und Selfiekamera fungiert. Weiters unterstützt das Gerät zwei microSIMs, verfügt über Bluetooth 5.1, ac-WLAN und soll sich mit den meisten Mobilfunknetzen auf der Welt verbinden können. Der Akku (Lithium-Polymer mit 4.000 mAh) kann mit einer Leistung von bis zu 25 Watt über den USB-C-Port aufgeladen werden. Zum schnelleren Entsperren dient ein Fingerabdruckscanner, eine Audioklinke gibt es augenscheinlich nicht. Vorinstalliert ist Android 9 "Pie".

Mutig ist außerdem die Ansage, dass das Handy quasi "unzerstörbar" sei, zitiert Neowin Roberto Escobar. Für den Bildschirm nutzt man – wie andere Hersteller auch – einen speziellen, beschichteten Kunststoff statt Glas, weswegen es selbst Stürzen widerstehen soll.

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Ähnlichkeiten zum Royole Flexpai

Das in goldener Farbe gehaltene Gerät wird auf der Homepage der Escobar Inc. in Fotos und Videos hauptsächlich von leicht bekleideten Frauen präsentiert. Dass das bisher nicht unbedingt für seine Techprodukte bekannte Unternehmen das Escobar Fold 1 im Alleingang entwickelt hat. Wer genau hinsieht, wird erstaunliche ästhetische und technische Ähnlichkeiten zum chinesischen Royole Flexpai erkennen, was nahe legt, dass das Gerät einfach ein optisch angepasster Rebrand dieser Vorlage mit eigener Firmware ist.

Skeptisch machen sollte auch der verdächtig niedrige Verkaufspreise. Angeboten wird das Fold 1 um 349 bzw. 499 Dollar und damit um deutlich weniger, als alle bisherigen Falthandys. Möglich sei dies, so heißt es, in dem man es direkt verkauft und sich den Umweg über Zwischenhändler spart. Außerdem will Escobar eine nicht näher definierte Betrugs-Sammelklage gegen Apple starten, um "einen Teil der illegalen Profite den Menschen zurück zu geben." (gpi, 04.12.2019)