Gael Monfils litt theatralisch.

Foto: APA/EXPA/LUKAS HUTER

Dennis Novak verabschiedete nach einem Selbstfaller.

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Wien – Dennis Novak hat am Mittwoch seinen zweiten Einzug ins Achtelfinale von Wien nach 2017 quasi weggeschmissen. Der 26-jährige Niederösterreicher musste sich einem theatralisch leidenden Gael Monfils (FRA-4) nach 97 Minuten mit 6:2,5:7,3:6 geschlagen geben.

"Was er auf dem Platz teilweise abgezogen hat, war etwas übertrieben. Wenn er in die Ecke geht und geweint hat", sagte Novak nach der Partie eingetunkt in Frust. Novak hatte den Sieg am Schläger, den ersten Satz gewann er locker. Monfils ließ sich mehrmals behandeln, nahm dann sogar ein langes medical time out. Man schaute nur mehr auf die Uhr, wartete bis Monfils aufgeben würde.

Rechter Oberschenkel, linker Knöchel, Bauch tut weh, manchmal schien es, als könnte der Franzose nicht mehr aufstehen, geschweige denn gerade gehen. Novak: "Nach seiner Verletzungspause war es etwas komisch, er hat auf einmal gut serviert und bei jedem zweiten Aufschlag voll durchgezogen."

"Natürlich blöd"

Novak baute dagegen kontinuierlich ab, schenkte Monfils den zweiten Satz, nachdem er beim Stand von 5:6 nicht im Stande war, eine 30:15-Führung bei eigenem Aufschlag durch zu bringen. Zwei Vorhandfehler und sein erster Doppelfehler im Match und der zweite Satz war weg. Ist es eine mentale Geschichte? Novak gab sich weniger selbstkritisch als erwartet. "Er hat dann gut serviert, bei meinen Aufschlag-Games war für ihn nichts zu holen. Die zwei Breaks, die ich kassiert habe, waren natürlich blöd. Das sind die zwei, drei Punkte, die ich mir vorwerfen kann."

Der sterbende Schwan Monfils war bis dato ein Publikumsliebling in der Stadthalle. Ob das Wiener Publikum nach dieser Perfomance not amused ist?"Ich bin frustriert, dass ich nicht fit bin. So aufzutreten ist nicht meine Art. So etwas wollen die Fans nicht sehen. Aber ich bin ein Kämpfer, genossen habe ich das Spiel nicht", sagte Monfils und hatte eine Erklärung für Novaks rapiden Leistungsabfall parat: "Dennis ist wohl nervös geworden."

Nach verlorenem zweiten Satz entschied ein Break zum 5:3 im Schlussdurchgang zugunsten Monfils, der nun im Achtelfinale auf den 18-jährigen Italiener Jannick Sinner trifft. Ein Selbstfaller.

Der erste Viertelfinalist in Wien steht übrigens auch schon fest und heißt Matteo Berrettini. Der als Nummer drei gesetzte Italiener gewann das Duell zweier diesjähriger US-Open-Halbfinalisten gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow nach knapp zwei Stunden mit 7:6(5),7:6(1). (Florian Vetter, 23.10.2019)

1. Runde:
Pablo Carreno Busta (ESP) – Denis Shapovalov (CAN) 6:3,7:5
Sam Querrey (USA) – Adrian Mannarino (FRA) 6:3,6:4
Andrej Rublew (RUS) – Alexander Bublik (KAZ) 6:1,6:7(3),7:6(6)
Michail Kukuschkin (KAZ) – Borna Coric (CRO-8) 6:4,6:4
Gael Monfils (FRA-4) – Dennis Novak (AUT) 2:6,7:5,6:3

Achtelfinale:

Matteo Berrettini (ITA-3) – Grigor Dimitrow (BUL) 7:6(5),7:6(1)
Karen Chatschanow (RUS-2) – Marton Fucsovics (HUN) 6:3,4:6,4:1 Aufgabe Fucsovics

Doppel – 1. Runde:
Marcus Daniell/Philipp Oswald (NZL/AUT) – Sander Gille/Joran Vliegen (BEL) 4:6,7:5,10:7