Köln – Endlich hat es sich freigekämpft: Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte Heat-Flow-and-Physical-Properties-Package-Instrument (HP3), besser bekannt unter seinem Spitznamen "Marsmaulwurf", ist fast ein halbes Jahr lang festgesteckt. Doch jetzt arbeitet es sich endlich wieder in die Tiefe vor.

HP3 war im November 2018 im Rahmen der InSight-Mission der NASA auf dem Mars gelandet, um anschließend seiner eigenen Wege zu gehen: nämlich nach unten. Bohren kann man es genau genommen aber nicht nennen – vielmehr arbeitet sich die Rammsonde mit Hammerschlägen durch. In den vergangenen zehn Tagen hat sie auf diese Weise gut zwei Zentimeter geschafft, berichtet das DLR.

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Nach siebenmonatigem Stillstand geht es endlich wieder weiter.
Foto: AP/NASA/JPL-Caltech

Die DLR-Wissenschafter vermuten, dass das Problem folgendermaßen aussieht: Der Maulwurf finde an den Seitenwänden des bereits gegrabenen Lochs keinen Halt mehr und würde deshalb auf der Stelle hüpfen, anstatt sich weiter nach unten durchzuschlagen. Deshalb galt es, den Maulwurf mit der Schaufel eines Roboterarms gegen die Seitenwand zu drücken, um ihm so den nötigen Halt zu geben.

Als Folge dieser Taktik habe sich der Maulwurf ein Stückchen endlich wieder ein Stück weit nach unten gehämmert. Für die etwa zwei Zentimeter seien insgesamt 220 Hammerschläge nötig gewesen. Nun soll der Maulwurf mit Hilfe seitlichen Drucks weiter bis unter die Marsoberfläche versenkt werden. Danach müsse man abwarten, ob er alleine vorankommt. Wunschziel ist eine Tiefe von fünf Metern, um die Wärmeströme im Marsboden messen zu können. (red, APA, 19. 10. 2019)