2020 soll es mit 5G richtig losgehen.

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Die Versteigerung neuer Frequenzen für 5G-Mobilfunk soll Österreich schnelleres Internet bringen. Und zwar auch in Gegenden, wo man bisher nur lahmes Internet kennt. Dafür sollen Auflagen sorgen, die am Montag von Telekomregulator Klaus Steinmaurer von der RTR präsentiert wurden. Mit dem Erwerb von Frequenzen sollen die Käufer der 5G-Frequenzen auch in bisher unterversorgte Gebiete schnelleres Internet bringen.

Derzeit gibt es 2.000 Katastralgemeinden mit schlechter Versorgung. Um 900 davon müssen sich die Käufer der Frequenzen kümmern. Werden freiwillig zusätzliche Ortschaften versorgt, dann bekommen die Käufer einen Rabatt auf den Kaufpreis der Frequenzen. So will die Telekombehörde RTR für eine fast flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet sorgen.

10 Mbit/s bis 2025

So sollen im Jahr 2025 98 Prozent der Bevölkerung Downloadgeschwindigkeiten von 10 Mbit/s nutzen können, für 95 Prozent sollen es 30 Mbit/s sein. Besonders ambitioniert sind die Vorgaben nicht, sie sollten aber die größte Not lindern. Für die Nutzung von Netflix oder Cloud-Diensten sollten die Geschwindigkeiten ausreichen. Zusätzlich sollen bis 2023 98 Prozent der Autobahnen, 90 Prozent aller Bundes- und Landesstraßen sowie 98 Prozent ausgewählter Bahnstrecken mit 10 Mbit/s angebunden sein.

Mindestgebot liegt bei 295 Millionen Euro

Die RTR will die Frequenzen aus dem Bereich 700 MHz, 1.500 MHz und 2.100 MHZ im kommenden Frühjahr versteigern, die eine großflächige Versorgung mit 5G ermöglichen sollen. Das Mindestgebot liegt bei 295 Millionen Euro.

Kein Zuckerl für virtuelle Mobilfunker

Im Gegensatz zu früheren Überlegungen will die RTR sogenannte virtuelle Mobilfunker, die über keine eigenen Netze verfügen, nicht bei der Auktion berücksichtigen. Ihre Achillesferse bleibt: Sie sind von den großen Handynetzbetreibern abhängig. Der Mobilfunker "3" musste 2012 bei der Übernahme seines Konkurrenten Orange sein Handynetz für andere Betreiber öffnen. Das ermöglichte den Start von erfolgreichen Newcomern wie Hot, Spusu und anderen, die sich in das Netz von A1, T-Mobile oder "3" einmieten. Diese Auflage läuft jedoch nach zehn Jahren ab. Dementsprechend überlegte die RTR, die Newcomer durch Auflagen abzusichern, etwa durch die Verpflichtung der Großen, ihre Netze weiterhin offen zu halten. Die RTR glaubt nicht, dass die neuen Mobilfunker Probleme durch das Auslaufen der Auflagen bekommen.

Die kommende Mobilfunkgeneration hat das Potenzial, Teile der Wirtschaft auf den Kopf zu stellen. Die Technologie kann Daten fast in Echtzeit übertragen, wird in absehbarer Zeit das Festnetz größtenteils ersetzen und soll neuen Anwendungen, etwa in Fabriken oder autonomen Autos, den Weg ebnen. Die ersten 5G-Netze sind in Österreich schon on air, diese können allerdings bisher nur von wenigen Kunden genutzt werden. (sum, 23.9.2019)