Wissenschaftsministerin Rauskala meint, man sollte die Offices of Science and Technology Austria (OSTA) in Washington und Peking nicht groß verändern.

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Bildungs- und Wissenschaftsministerin Iris Eliisa Rauskala schlägt eine gemeinsame Dachmarke für alle österreichischen Wissenschafts- und Technologie-Auftritte im Ausland vor. Am Rande des Austrian Research and Innovation Talk (ARIT) in New York City meinte sie, Vorbild könnte "Swissnex" sein: Der Schweiz sei damit trotz legitimer unterschiedlicher Interessen mehrerer Ministerien, die als Eigentümer dahinter stehen, ein einheitlicher, deutlich sichtbarer Auftritt von Vertretern der Eidgenossen im Ausland gelungen.

Mit diesem Vorschlag könnte die Diskussion über die Zukunft der beiden Offices of Science and Technology (OST) Austria in Washington und Peking wieder Fahrt aufnehmen. Der Ausstieg des Verkehrsministeriums aus einer entsprechenden Vereinbarung mit dem Wissenschafts- und dem Digitalisierungsministerium sowie dem Außenministerium hatte Gerüchte über ein mögliches Ende dieser beiden Büros entstehen lassen. Das Büro in Washington wurde 2001 gegründet, das in Peking 2012. Das Außenministerium stellte die jeweiligen Leiter, die anderen drei Ressorts teilten sich die laufenden Kosten (aktuell sind das laut Wissenschaftsministerium etwa 690.000 Euro pro Jahr).

Zu wenig für österreichische Technologien getan

Das Verkehrsministerium hatte sich mit seinen Themen der Arbeit des OST Austria in Washington nicht wiedergefunden. Man habe zu wenig für österreichische Technologien getan und sei mit dem Auftrag, die in Nordamerika lebenden Wissenschafter und Wissenschafterinnen wieder zurückzuholen, "glorios gescheitert". Rauskala meinte, dass es keinen solchen Auftrag gegeben habe. Sie erklärte bei dieser Gelegenheit auch, nicht viel vom in den vergangenen Jahren oft strapazierten Begriff Diaspora im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Situation österreichischer Forscher in Nordamerika zu halten. Sie seien freiwillig hier. Als Diaspora wurde sehr lange das im Exil lebende jüdische Volk bezeichnet.

Das Verkehrsministerium setzt nun, wie DER STANDARD berichtete, auf Technologiebüros. Ein solches betreibt man in Jakarta (Indonesien), seit kurzem gibt es auch eines in Israel. Auch nach Peking will das Ressort einen eigenen Technologieattaché entsenden. Das OSTA in Washington will man weiter über eine Kooperationsvereinbarung nutzen.

Evaluierung des OSTA

Im Zuge des diesjährigen ARIT, der wie üblich vom OST Austria Washington organisiert wurde, verwies Rauskala auch auf eine vom Zentrum für soziale Innovation (ZSI) durchgeführte Evaluierung der beiden Büros in Washington und Peking. Diese sei positiv ausgefallen, man sollte die OSTAS nicht großartig verändern. Anregungen würde man sehr ernst nehmen: Zum Beispiel müsse man die Sichtbarkeit der OSTA-Arbeit innerhalb Österreichs verbessern. Grundsätzlich habe man aber eine Institution geschaffen, "für die uns andere Länder beneiden". Die Zukunft der Büros müsse in der kommenden Forschungsstrategie der Bundesregierung festgeschrieben werden. (Peter Illetschko, 15.9.2019)