Ein verwahrloster und misshandelter Teenager, eine Doppelhypnose und ein Höllentrip: "Polizeiruf 110" aus München mit Verena Altenberger

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Nein, die Neue heißt nicht Sissi, auch wenn sie aus Österreich kommt. Das muss der leicht überhebliche Kollege in der Münchner Polizeiruf 110 -Folge Der Ort, von dem die Wolken kommen gleich einmal begreifen.

Elisabeth Eyckhoff, genannt "Bessie" (Verena Altenberger), macht nicht nur das schnell klar, sondern auch, dass hier eine junge Streifenpolizistin im höheren Dienst gegen Widerstände eigene Wege geht.

Mehrere Kinder in Gefahr

Ein verwahrloster und misshandelter Teenager wird im ersten Fall der österreichischen Ermittlerin aufgegriffen, er spricht nicht, klar ist nur, dass er selbst und – irgendwo – noch weitere Kinder in Gefahr sind.

Das Team kommt lange nicht weiter. Kein Wunder, Eyckhoffs bräsige Kollegen sind eher an ungesunden Softdrinks und Sex interessiert. Das ist ganz nett, zieht sich aber im ersten Teil unsinnig in die Länge.

Hypnose mit Höllentrip

Spannend wird es erst gegen Ende, als eine Psychologin (wunderbar: Katja Bürkle) den Buben und die Polizistin in Doppelhypnose versetzt und auf einen gemeinsamen Höllentrip schickt. Man ahnt, dass das nicht besonders realistisch ist – aber egal. Manche Bilder wirken auch aufgesetzt, viele aber sind schön gruselig.

Neue Wege wollte der Bayerische Rundfunk nach dem Abschied des legendären Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) gehen. Das ist streckenweise gelungen, es gibt allerdings bei der Story noch Luft nach oben.

Altenberger aber liefert bei ihrer Premiere gute Arbeit, man bekommt Lust, das "Streifenhörnchen" in Uniform beim Aufstieg zu begleiten. (Birgit Baumann, 15.9.2019)