Bundesweit betrachtet gab es eine neuerliche Steigerung beim Gesamtvolumen der gehandelten Liegenschaften.

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Sehr viele Immobilien-Transaktionen gab es auch im ersten Halbjahr 2019 wieder in Österreich – allerdings nicht mehr ganz so viele wie im ersten Halbjahr 2018. Das geht aus einer Aussendung des Makler-Netzwerks Remax hervor. Mit 64.171 Verbücherungen von Jänner bis Juni hatten die Grundbuchämter das zweitstärkste Jahr der Geschichte zu bewältigen. Das ist etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (64.900), aber doch deutlich mehr als im ersten Halbjahr 2017 (60.300).

"Verschnaufpause"

"Es war abzusehen, dass das ständige Wachstum irgendwann einmal eine Verschnaufpause braucht", kommentiert Remax-Österreich-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. Dass es sich wahrscheinlich tatsächlich nur um ein zwischenzeitliches Tief und keinen Einbruch handeln dürfte, zeige die Tatsache, dass im ersten Halbjahr in sechs von neun Bundesländern der Trend noch immer nach oben zeigte. "Und Wien, die Steiermark und Kärnten, die im ersten Halbjahr schwächelten, haben erst im Vorjahr neue Wachstumsrekorde hingelegt."

Die Rahmenbedingungen für Immobiliengeschäfte seien unverändert positiv, so Reikersdorfer: "Das Immobilienangebot ist in weiten Teilen des Landes nach wie vor gut, die Nachfrage hoch, das Zinsniveau historisch niedrig, und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts Wesentliches ändern."

Steigender Verkaufswert

In Wien sind die Verkäufe von 11.697 um 1.252 auf 10.445 gesunken (-10,7 Prozent). Damit ging auch der Wertanteil des Wiener Markes am österreichischen Gesamtmarkt zurück. Lag er im ersten Halbjahr 2018 noch auf dem Rekordniveau von 31,9 Prozent, so ist er 2019 auf 28,2 Prozent gefallen. Insgesamt wurden in Wien Immobilien im Wert von 4,62 Milliarden Euro verbüchert, das waren um 357 Millionen oder 7,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018.

Bundesweit gab es aber eine neuerliche Steigerung beim Gesamtvolumen der gehandelten Liegenschaften. Die bis 30. Juni 2019 verbücherten Immobilien waren den Käufern in Summe 16,4 Milliarden Euro wert, das waren 764 Millionen Euro oder 4,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2018.

Die Veränderungen beim Volumen waren laut Aussendung in der Steiermark am höchsten: Dort flossen im ersten Halbjahr um 427 Millionen Euro (plus 23,6 Prozent) mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres in Immobilienkäufe, insgesamt lag das Volumen bei 2,24 Milliarden Euro.

Den zweithöchsten Wertzuwachs verzeichnete Oberösterreich (plus 237 Millionen auf 1,93 Milliarden Euro), den dritthöchsten das Bundesland Salzburg (plus 189 Millionen auf 1,38 Milliarden Euro).

Weniger Top-Deals in Wien

Während im Vorjahr gleich neun der zehn größten Deals in Wien stattfanden, waren es heuer nur fünf: Ein Gebäude um 45,1 Millionen Euro im zwölften Bezirk, eines um 31,3 Millionen im dritten, eines um 29 Millionen im zehnten, eines um 28 Millionen im zwölften und eines um 23,2 Millionen im siebenten Bezirk.

Stärker vertreten in dem Ranking ist nun Graz, wo ein Gebäudekomplex um 34,6 Millionen Euro veräußert wurde, eine Immobilien um 31,4 Millionen den Besitzer wechselten, sowie ein Gebäude in der Eggenberger Allee um 29,5 Millionen verkauft wurde. (red)