Die Gefahren durch Akkus werden von Nutzern oft unterschätzt.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

In jedem Haushalt befinden sich mittlerweile mehrere Lithium-Ionen-Akkus. Sie stecken in Smartphones, Laptops, Tablets, aber auch Akkubohrern oder E-Bikes und –Scootern. Immer wieder gibt es Meldungen über Geräte, die aufgrund eines Akkuschadens in Flammen aufgegangen sind. Der oberösterreichische Abfallverband (LAV) hat nun eine Warnung ausgegeben. Bei falscher Lagerung/Anwendung drohe akute Brandgefahr.

Vermehrt Brände in Müllsortieranlagen

"In letzter Zeit kam es in Ladestationen aber auch in Müllsortieranlagen zu Bränden, ausgelöst durch die falsche Sammlung und Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus", heißt es in einer Aussendung des Verbandes. Bei falscher Anwendung kann es zur Selbstentzündung der Akkus kommen. Dabei entstünden Temperaturen von 1.000 bis 2.000 Grad Celsius. LAV-Vorstand Roland Wolmuth fordert daher eine bessere Aufklärung der Konsumenten.

Akkus können auf verschiedene Arten Schaden nehmen:
– Mechanische Einwirkungen wie Stürze oder Stöße können die Schutzhülle beschädigen.
– Die Verwendung falscher Ladegeräte kann zu Überladung führen.
– Direkte Sonneneinstrahlung kann zu Überhitzung führen.
– Berührung der Akkukontakte mit metallischen Gegenständen wie Schlüsseln kann einen Kurzschluss auslösen.
– Durch Nässe kann es zu Korrosion kommen.

Hersteller in Pflicht nehmen

"Generell sind die Produzenten stärker zur Verantwortung zu ziehen um sicher zu stellen, dass Geräte auf den Markt kommen, deren Gefährdungspotential deutlich geringer ist", so LAV-Geschäftsführer Thomas Anderer. Rücknahmesysteme oder Pfandmodelle durch die Hersteller könnten eine sichere Entsorgung gewährleisten. Auch seien die in Akkus enthaltenen Rohstoffe sehr wertvoll und könnten wiederverwendet werden.

Konsumenten müssten bei der Handhabung allerdings auch einiges beachten.
– Nur originale Ladegeräte verwenden.
– Akkubetriebene Geräte nicht länger als notwendig am Ladekabel hängen lassen.
– Nicht selbst an Akkus oder Batterien herumdoktern.
– Geräte beim Aufladen nicht abdecken und am besten auf eine nicht brennbare Unterlage legen.
– Geräte vor äußeren Einwirkungen wie direkter Sonneneinstrahlung und Nässe schützen. – Offensichtlich beschädigte Geräte nicht weiterverwenden.
– Geräte mit fix verbauten sowie auch externe Akkus nicht im Restmüll entsorgen, sondern in Sammelboxen im Handel, an Mistplätzen und Problemstoffsammelstellen.

Sollte ein Akku zu brennen beginnen, sollte man sehr vorsichtig sein und die Feuerwehr rufen. Einerseits kann es zu einer Verpuffung kommen, die den Akku weit weg schleudern kann. Andererseits können hochgiftige Dämpfe austreten.

Weitere Informationen zum Umfang mit Lithium-Ionen Akkus gibt es etwa auf der Website des oberösterreichischen Abfallverbands oder auch auf der Seite der Stadt Wien. (red, 13.8.2019)