Aus der Övag wurde die Bad Bank Immigon, und die hat ihre Aktivitäten nun endgültig eingestellt.

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Wien – Nun ist es amtlich: Die Immigon hat ihre Aktivitäten endgültig eingestellt. Der Betrieb der Abwicklungsgesellschaft der Österreichischen Volksbanken AG (Övag) wurde am Freitag per Bescheid der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA beendet.

Zuvor hatte die Immigon Portfolioabbau AG der FMA mitgeteilt, dass bereits alle ihre Bankgeschäfte abgewickelt und mit 926 Millionen Euro genügend liquide Mittel vorhanden seien, um alle bestehenden und zu erwartenden Schulden bezahlen zu können. Die Hauptversammlung der staatlichen Abwicklungsgesellschaft hatte bereits Mitte Mai den Auflösungsbeschluss gefasst und die Ithuba Capital AG zum gesellschaftsrechtlichen Abwickler bestellt. Die Ithuba gehört mehrheitlich Investmentbanker Wilhelm "Willi" Hemetsberger, der bis Mitte 2008 im Vorstand der Bank Austria tätig war.

Löschung aus Firmenbuch 2029

Aus dem Handelsregister wird die Immigon aber noch nicht verschwinden: Einige verbriefte Verbindlichkeiten im Volumen von insgesamt rund 200 Millionen Euro laufen noch bis maximal 2028. Daher kann die Löschung aus dem Firmenbuch erst 2029 erfolgen, wie die FMA mitteilte.

Die Övag, die davor die Kommunalkredit/Investkredit erworben hatte, ist in der Finanzkrise umgefallen. 2009 und 2012 musste sie mit in Summe rund 1,25 Steuermilliarden vom Staat aufgefangen werden. Mitte 2015 wurde sie zerschlagen, der "gute Teil" ging an die Volksbank Wien, die seither auch das Spitzeninstitut des Volksbankensektors ist. Die Resteverwertung hat die Bad Bank Immigon übernommen, an der der Staat und die Volksbanken beteiligt sind.

Wie viel vom Liquidationserlös, den die Bad Bank eingenommen hat, dereinst an die Steuerzahler zurückgeht, wird aber erst nach der endgültigen "Auskehr" feststehen – also erst nach der endgültigen Löschung in ein paar Jahren. (red, 28.6.2019)