Die Gjipe-Bucht an der albanischen Riviera ist noch relativ einsam. Die letzten Meter dorthin müssen nämlich zu Fuß zurückgelegt werden.

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Die Preveli-Bucht auf Kreta ähnelt jener im albanischen Gjipe in vielen Dingen. An den Ufern des kretischen Flusses Megalopotamos stehen allerdings auch herrliche Palmen.

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"Ich war noch niemals in"... ist eine Sommer-Serie, in der sich die Redakteure an Urlaubsorte wünschen, die sie schon immer einmal besuchen wollten.

Als Neunjähriger, auf dem Höhepunkt meiner Dinosauriergeilheit, badete ich im Megalopotamos. Der Name des Bächleins im Süden Kretas ließ mich frohlocken: Heißt dieses kleine Rinnsal wohl deshalb so, weil es dem großen Megalosaurus vor Millionen von Jahren als Tränke diente?

Wo dieser Bach eiskaltes Wasser ins laue Libysche Meer schickt, in der Bucht von Preveli, sah ich auch zum ersten Mal Hippies – vermutlich die letzten. Auf keiner meiner folgenden Reisen sollte ich je wieder ein vergleichbares Setting für so viele Sehnsüchte finden. Schon im August werde ich wieder danach suchen – an der Albanischen Riviera.

Späte Hippies in den frühen 80ern

Die feinsandige Bucht von Gjipe, gut 50 Kilometer nördlich der Grenze zu Griechenland, ähnelt meiner kretischen Bucht in manchen Dingen: Noch hat sie mir niemand – so wie Preveli heute – verschandelt. Ich werde dort wie die späten Hippies in den frühen 80ern zelten. Und bestimmt werden die albanischen Qofte in der Bar direkt am Strand so gut schmecken wie einst die griechischen Fleischbällchen Keftedes. Den Gjipe-Canyon direkt hinter dem Strand will ich ebenfalls erkunden – weil er so aussieht wie die Samaria-Schlucht auf Kreta, nur mit weniger Wanderern drin.

In einer Hinsicht sind meine Erwartungen allerdings maßlos: Der neunjährige Sohn meiner Freundin muss erfolgreicher sein als ich damals. Er wird an den Ufern des namenlosen mäandernden Bächleins in der Gjipe-Bucht ein echtes Dinosaurierei finden. (saum, 16.7.2018)