Brescia – Ein vierjähriges Mädchen ist im italienischen Brescia an Malaria gestorben. Wie sich das Kind in Italien mit der tropentypischen Krankheit infizieren konnte, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses der Stadt am Dienstag. Das Gesundheitsministerium beauftragte Experten damit, den Ansteckungsweg zu klären.

Wie die italienische Tageszeitung "Trentino" berichtet, sei das Mädchen am Montag in äußerst schlechtem Gesundheitszustand ins Krankenhaus nach Brescia verlegt worden, wo es eine auf Tropenkrankheiten spezialisierte Abteilung gibt. Doch auch dort konnten die Ärzte nichts mehr für das Mädchen tun.

Importierte Malaria

Das Mädchen sei noch nie in ein Land gereist, in dem die Infektionskrankheit auftritt, hieß es in einer Mitteilung. Eine Möglichkeit ist, dass es von einer eingeschleppten Überträgermücke gestochen wurde. In Italien gibt es Malaria mittlerweile nicht mehr, es werden aber immer wieder Infektionen eingeschleppt.

Es gibt zudem seltene Sonderformen der Infektion außerhalb eines Endemiegebietes, die Flughafen- oder Baggage-Malaria genannt werden. Dabei erfolgt die Infektion durch importierte infektiöse Mücken im Reisegepäck, im Flugzeug, auf einem Flughafen oder in dessen unmittelbarer Umgebung.

Eine Möglichkeit ist, dass die Vierjährige von einer eingeschleppten Überträgermücke gestochen wurde. Die Familie war laut eigenen Angaben kurz zuvor auf Strandurlaub in Bibione gewesen.

Mensch zu Mensch-Übertragung unwahrscheinlich

Eine weitere Theorie: Das Mädchen befand sich in der Zeit um Christi Himmelfahrt in der Pädiatrie eines Krankenhauses in Trient, wie "Trentino" berichtet. Gemeinsam mit dem Mädchen waren dort auch zwei Kinder mit Malaria stationiert: Sie hatten sich bei einer Afrikareise infiziert, sind jedoch mittlerweile wieder genesen. Ob die Ansteckung dort erfolgte, ist derzeit nicht klar. Eine Malariainfektion ist von Mensch zu Mensch außer über Blutkontakt nicht möglich. (APA, dpa, red, 5.9.2017)