Foto: Guido Gluschitsch
Grafik: der Standard
Foto: Guido Gluschitsch

Wien – Sobald man anders ist, wird man angeglotzt. Das ist eigentlich nichts Schlimmes, es ist einfach so. Und im Falle der grellen Farbe des Honda Jazz auch nicht schlecht. So bekommt er wenigstens die Aufmerksamkeit, die ihm zustehen würde. Denn, was dem Jazz vor allem passiert, ist, dass er unterschätzt wird. Als Auto, als Erscheinung und generell. Er mag zwar etwas anders aussehen, doch er ist seinen Konkurrenten ebenbürtig und sogar in gewissen Punkten eine Hondanase voraus.

Der Jazz ist eine auffällige Erscheinung in der ansonsten meist recht braven Liga der Kleinwagen, und das liegt nicht nur an der Farbe es Testwagens. Er ist wendig und flexibel und immer etwas unterschätzt.
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So zum Beispiel hat er ein ungemeines Talent dafür, praktisch zu sein. Er ist agil und wendig, kann sich gut an anderen vorbeischummeln. Keine Parklücke ist zu klein, kein Garagenplatz zu eng.

Vor allem ist er tapfer, sprich: sein Motor. Mit seinen 102 PS hält er gut im Straßenverkehr mit, man würde ihn wohl als Städter einordnen. Doch er lässt sich auch bei höheren Geschwindigkeiten auf dem Land nicht aus dem Konzept bringen, bleibt ruhig. Außerdem ist er nicht windanfällig, ein bisserl laut halt. Manchmal haut es mit der Schaltung nicht so hin, da sollten wir unseren Bizeps noch einigermaßen kräftigen. Und seinen Verbrauch müsste er auch noch ein wenig zügeln, denn für seine Größe gönnt er sich etwas zu viel Antriebssaft.

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Doch "praktisch" hat beim Jazz mehrere Unterpunkte: So beeindruckt der Kleine auch mit seinem Platzangebot. Denn "klein, aber oho" trifft auf jeden Fall zu: Die Rückbank ist ein Schlaraffenland für Großgewachsene, und der Kofferraum kann beinahe das Gepäck aller Insassen tragen – vorausgesetzt, jeder hält sich an die Handgepäcksbestimmungen. (Madeleine Kopitschek, 19.04.2016)

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