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Ende 2013 wurden bereits 3.390 weibliche Prostituierte in der Bundeshauptstadt registriert

Foto: ap/Scott Eisen

Wien - Die Zahl der registrierten weiblichen Prostituierten in Wien hat sich in den vergangenen zehn Jahren beinahe verfünffacht. Das geht aus den Zahlen der Landespolizeidirektion Wien hervor. Demnach waren Ende vergangenen Jahres 3.390 weibliche Prostituierte in der Bundeshauptstadt registriert. 2004 waren es 755. Außerdem waren 67 männliche Sexarbeiter mit Ende 2013 gemeldet.

Der Anstieg erfolgte kontinuierlich, Ende 2006 waren erstmals mehr als 1.000 Sexarbeiterinnen gemeldet. Die Steigerung habe auch tatsächlich stattgefunden und sei nicht nur ein Schritt von Prostituierten in die Legalität gewesen, sagte Wolfgang Langer von der Meldestelle für Prostitutionsangelegenheiten der Polizei. Bedingt sei diese Steigerungsrate durch den EU-Beitritt osteuropäischer Staaten und durch den erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt.

Bis zu 1.500 tatsächlich in Wien tätig

Aber, so schränkte der Polizeiexperte ein, 3.390 Registrierungen bedeutete nicht, dass auch so viele Sexarbeiterinnen täglich in der Bundeshauptstadt tätig seien. Einige würden nur tageweise hier arbeiten und wieder nach Hause reisen, außerdem seien viele Prostituierte aus den Bundesländern in Wien registriert, weil hier die wöchentliche Gesundenuntersuchung gratis ist. Tatsächlich dürften nach den Daten dieser Kontrolluntersuchung rund 1.000 bis 1.500 Frauen täglich in der Bundeshauptstadt als Sexarbeiterinnen tätig sein.

Vor allem Migrantinnen

Aus den Daten geht auch hervor, dass Sexarbeit vor allem von Migrantinnen und Migranten geleistet wird. 38 Prozent der registrierten Prostituierten kamen aus Rumänien, 26 Prozent aus Ungarn. An dritter Stelle folgte unter den Nationalitäten Bulgarien (zehn Prozent) vor der Slowakei (sechs Prozent), Tschechien mit vier Prozent sowie Österreich und China mit je drei Prozent. 1,6 Prozent der gemeldeten Prostituierten waren Asylwerber. Sexarbeit zählt zu den wenigen Tätigkeiten, denen Asylwerber nachgehen dürfen, denen ansonsten der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird.

Neun Lokale im Genehmigungsverfahren

Bis Donnerstag gab es laut Polizei 286 bewilligte Prostitutionslokale in Wien, weitere neun befanden sich im Genehmigungsverfahren. 13 verfügen über zehn oder mehr Zimmer, die maximale Anzahl beträgt 36 Zimmer. Das Gros der bewilligten Lokale, 95 nämlich, verfügt über zwei Zimmer, weitere 67 haben drei Räumlichkeiten, in denen Prostituierte ihrem Gewerbe nachgehen.

Laut Polizei wurden 16 Betriebe seit der Einführung des neuen Wiener Prostitutionsgesetz am 1. November 2011 behördlich geschlossen. 29 bekamen keine Genehmigung mehr. Größter Betreiber ist ein Wiener Unternehmer, der 21 bewilligte Prostitutionslokale führt. (APA, 25.7.2014)