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Foto: Archiv
Solothurn - Der Schweizer Filmpreis 2005 für den besten Spielfilm geht an "Tout un hiver sans feu" (Ein ganzer Winter ohne Feuer) von Greg Zglinski. Die in der Schweiz gedrehte schweizerisch-belgische Koproduktion des 36-jährigen Zglinski, der bis 1992 in der Schweiz zu Hause war und seither wieder in Polen lebt, ist ein Erstling. Mit drei Nebenpreisen ist der Film "Strähl" von Manuel Flurin Hendry ebenfalls ein Hauptgewinner des Abends. Die Preise wurden am Mittwochabend bei den 40. Solothurner Filmtagen vergeben.

Bester Dokumentarfilm

Als bester Dokumentarfilm wurde der Musikfilm "Accordion Tribe" des in Berlin lebenden Stefan Schwietert ausgezeichnet (Österreich-Start am 4. März), der fünf AkkordeonistInnen aus fünf Ländern - darunter den Österreicher Otto Lechner - beim gemeinsamen Üben und auf einer Konzerttournee porträtiert. Der Preis für den besten Kurzfilm ging an den fünfminütigen "Chyenne" von Alexander Meier.

Bester Animationsfilm

Den erstmals vergebenen Preis für den besten Animationsfilm erhielt "Un'altra città" des 1949 in Mailand geborenen Carlo Ippolito, der seinen 11-minütigen Film auf einem Musikstück von Arnold Schönberg aufbaut. Für sein Lebenswerk wurde der Genfer Regisseur Alain Tanner ausgezeichnet. Der 75-Jährige hat nach dem Misserfolg seines neuen Films "Paul s'en va" letzten Herbst mehrmals erklärt, dass er keine Filme mehr machen wolle.

Favorit Jean-Luc Godard ging leer aus

Leer gingen der hoch favorisierte Film "Notre musique" des Altmeisters Jean-Luc Godard aus, die beiden Komödien "Verflixt verliebt" von Peter Luisi und "Sternenberg" von Christoph Schaub, und der Erstling "Im Nordwind" von Bettina Oberli. Die Nominierten erhielten insgesamt 330.000 Franken, an Preisgeldern wurden weitere 260.000 Franken verteilt. Insgesamt kostet der Filmpreis rund eine Million Franken (644.953 Euro).

"Tout un hiver sans feu"

"Tout un hiver sans feu" zeigt ein Ehepaar, das in den Flammen seines Bauernhofes seine fünfjährige Tocher verliert. Das Paar kommt mit der Tragödie nicht zurecht: Die Frau wird in die Psychiatrie eingewiesen, der Mann findet eine neue Arbeit in der Stadt, und geht eine neue Beziehung mit einer aus dem Kosovo geflüchteten Frau ein.

Publikumsliebling "Strähl"

"Strähl" war mit drei Preisen der Publikumsliebling des Abends. Der Streifen erhält die beiden Schauspielpreise sowie den Spezialpreis der Jury. Der 37-jährige Roeland Wiesnekker wurde als bester Hauptdarsteller, die 26-jährige Johanna Bantzer in ihrer ersten Rolle als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Der Jurypreis ging an den "Strähl"-Kameramann Filip Zumbrunn. Wiesnekker spielt einen Zürcher Drogenfahnder, der sich in eine Drogensüchtige (Bantzer) verliebt. (APA/sda)